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Sonderausstellung Chinesische Raumfahrt

Während sechs Monaten zeigt das Verkehrshaus der Schweiz die Sonderausstellung «Chinesische Raumfahrt». Zu sehen sind eindrückliche Modelle von chinesischen Raumfahrzeugen, die in Westeuropa in dieser Vielfalt noch nie gezeigt wurden. Das Highlight ist ein Modell der chinesischen Raumstation.

Am 6. Oktober 2023 konnte das Verkehrshaus der Schweiz die Sonderausstellung «Chinesische Raumfahrt» eröffnen. Zu den Gästen gehörten der Schweizer ESA-Astronaut Claude Nicollier sowie aus China angereiste Fachleute. Schon in den 1960er- und 1970er-Jahren konnte das Verkehrshaus in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden der USA und der Sowjetunion attraktive Sonderausstellungen zum Thema Raumfahrt zeigen. Möglich machte dies mitten im Kalten Krieg der «neutrale» Boden des Verkehrshauses zwischen den beiden damaligen Supermächten. Im Jahr 1994 war auch eine Sonderausstellung über China sehr erfolgreich, doch wie ihr Untertitel «Wiege des Wissens» andeutet, war deren Blick in die Vergangenheit gerichtet, und von Raumfahrt gab es noch keine Spur.

Erste Landung auf der erdabgewandten Seite des Mondes

China hat sich einen Platz unter den weltweit führenden Weltraumnationen erarbeitet. In die vorderste Reihe rückte China mit dem Start des Taikonauten (chinesischen Astronauten) Yang Liwei zum ersten Raumflug des Landes mit Besatzung am 15. Oktober 2003, vor allem aber mit den Mond-Missionen Chang’e 4 und Chang’e 5 ohne Besatzung. Die Sonde Chang’e 4 landete am 3. Januar 2019 als erstes Raumfahrzeug überhaupt auf der erdabgewandten Seite des Mondes – eine Welt- bzw. Mond Premiere also. Da dort eine direkte Funkverbindung zur Erde nicht möglich ist, wurde vorgängig der Relais-Satellit Queqiao hinter dem Mond stationiert. Die Nachfolgemission Chang’e 5, gestartet am 23. November 2020, war die erste chinesische Rückführmission: Etwa drei Wochen nach dem Start brachte eine Wiedereintrittskapsel rund 1,7 Kilo Mondgestein auf die Erde zurück.

Die aktuelle Raumstation

Die chinesische Raumstation ist zurzeit die einzige neben der ISS. Die Module ihrer T-förmigen Hauptstruktur wurden in den Jahren 2021 und 2022 ins All gebracht und ein weiterer Ausbau ist vorgesehen. Das Weltraumteleskop Xuntian (geplanter Start 2024) soll in unmittelbarer Nähe der Raumstation im Orbit platziert werden, damit es von dort aus gewartet werden kann. Claude Nicollier, der selbst zwei aufwendige Space-Shuttle-Missionen zur Reparatur des Hubble-Weltraumteleskops mitmachte, bezeichnete dies an der Ausstellungseröffnung als eine sehr gute Idee, die den Unterhalt des chinesischen Teleskops erheblich vereinfachen werde.

Auch Indien und SpaceX

In der Sonderausstellung werden neben einem Modell der chinesischen Raumstation im Massstab 1:10 auch die umfangreiche Raketenfamilie «Langer Marsch», das Chang’e-5-Lande- und Aufstiegsmodul, der im Mai 2021 auf dem Mars gelandete Rover Zhurong sowie die BeiDou-Navigationssatelliten als Modelle präsentiert. Diese Bandbreite an Modellen chinesischer Raumfahrzeuge ist erstmals in Westeuropa zu sehen. Die Sonderausstellung wurde vom Verkehrshaus in Zusammenarbeit mit dem China Science and Technology Exchange Center CSTEC realisiert und dauert bis zum 7. April 2024. Das Verkehrshaus hofft, in Anknüpfung an frühere Besuche von Astronauten wie Neil Armstrong und Kosmonauten wie Alexei Leonow bald auch Taikonauten persönlich in Luzern begrüssen zu können. Ebenso sollen mittelfristig weitere Raumfahrt-Akteure, seien es staatliche wie Indien oder private wie SpaceX, einen Platz in der Ausstellung erhalten.

Die Ausstellung ist bis am 20. Mai 2024 zugänglich mit dem normalen Museumsticket

Eröffnung der Sonderausstellung mit ESA-Astronaut Claude Nicollier und dem chinesischen Botschafter in der Schweiz, Wang Shihting (4. und 5. von links)
Eröffnung der Sonderausstellung mit ESA-Astronaut Claude Nicollier und dem chinesischen Botschafter in der Schweiz, Wang Shihting (4. und 5. von links)

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