Das Planetarium im Verkehrshaus der Schweiz startet ab Herbst 2024 die Vortragsreihe «Planetarium Lectures». Wir laden Persönlichkeiten aus der Astronomie-, Wissenschafts- und Raumfahrt-Welt in unsere Planetariums-Kuppel ein, um dort einem breiten Publikum von ihren Erfahrungen, Forschungen und Erlebnissen zu erzählen.
Seit zwei Jahrzehnten ist Adrian Glauser intensiv an der Entwicklung, dem Design und der Kalibrierung von Infrarotinstrumenten für die weltweit grössten Teleskope beteiligt, sowohl am Boden als auch im Weltraum. Die Faszination der astronomischen Instrumentierung resultiert aus den grundlegenden wissenschaftlichen Fragen, die spezielle Messungen und damit spezifische Instrumente erfordern. Dafür ist ein sehr breites, multidisziplinäres Verständnis notwendig, das Fragen über die „Sternen“- mit Lösungen auf der „Schrauben“-Ebene verbindet.
Adrian Glauser leistete Hardware-Beiträge zu Instrumenten wie MIRI/JWST, SPIRE/Herschel, Euclid, ERIS/VLT und jetzt METIS/ELT und unterstützte deren Kalibrierung. Er hat Konzeptstudien für das EChO-Spektrometer (jetzt Ariel) und ExoMOS geleitet. Derzeit ist er als Lead Systems Engineer für das METIS/ELT-Projekt tätig und leitet das Labor für astronomische Instrumentierung in der Exoplanet and Habitability-Forschungsgruppe.
Raoul Schrott ist nicht nur Literaturwissenschaftler, sondern auch Schriftsteller. Er schreibt lyrische Texte, Essays und Prosa, ist zudem als Übersetzer und Herausgeber tätig. Besonders bekannt sind seine Neu-Übersetzungen antiker Mythen, wie die der Ilias oder des Gilgamesch-Epos.
Schrott ist seit 2002 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und ist für seine Arbeit bereits vielfach ausgezeichnet worden. So wurde ihm beispielsweise 1999 der Peter-Huchel-Preis verliehen oder 2009 der Tiroler Landespreis für Kunst.
In seinem Mitte November erscheinenden Buch präsentiert der vielseitige und renommierte Autor Raoul Schrott (* 1964) das Wissen über die Sterne, die Sonne, den Mond und die Planeten zusammen mit den erhaltenen Sternsagen, Schöpfungsmythen und über 500 Sternbilder, deren Figuren in sorgfältiger Recherchearbeit hier meist nach Jahrtausenden erstmals bildlich wieder sichtbar gemacht werden.
Jede Kultur stellt sich in ihrem Sternenhimmel auf ihre eigene Weise dar. Die Sternbilder dienen ihr als «Bilderbuch» ihrer Götter, Helden, Tiere, Pflanzen und wichtigsten Objekte, deren Bedeutung die Sternsagen erzählen; zudem sind die Sternenhimmel jeweils aufs engste mit eigenen Schöpfungsmythen verknüpft. Zugleich haben Sternbilder auch religiöse und soziale Funktionen und dienen als Kalender und für die Navigation.
Raoul Schrott bietet in seiner erzählerisch gewohnt gewandten Weise einen Überblick über die Sternenhimmel der Menschheit. Er kann dafür die einzigartigen Möglichkeiten der ausgefeilten Technik des modernsten Grossplanetariums der Schweiz nutzen, um unter der Planetariumskuppel die Deutungen von Sternbildern in den verschiedenen Weltkulturen anschaulich zu machen.
Nach dem Vortrag lädt die Hans Erni-Stiftung zu einem Apero, um das Gehörte im Gespräch zu vertiefen.
Kometen galten schon immer als ganz besondere Himmelskörper. Vor 115 Jahren streifte Komet Halley die Erde mit seinem Schweif. Vor 30 Jahren begegneten die ersten Raumsonden diesen Boten des Himmels. Vor 21 Jahren startete die Raumsonde Rosetta von Französisch Guyana um vor 10 Jahren den Kometen 67P aus nächster Nähe zu erforschen. In weniger als 5 Jahren soll Comet Interceptor einen nigelnagelneuen Kometen frisch von der Oort Wolke oder noch besser von ausserhalb unseres Sonnensystems treffen. Die Geschichte der Kometenforschung und ihre zum Teil spektakulären Ergebnisse rechtfertigen diese Anstrengungen. Und trotzdem, die Kometen bleiben unberechenbar und mysteriös. Im Vortrag möchte ich diese Entwicklung, die Resultate und die alten und neuen unbeantworteten Fragen diskutieren.
Didier Queloz ist der Ursprung der „Exoplaneten-Revolution“ in der Astrophysik, als er 1995 während seiner Doktorarbeit zusammen mit seinem Betreuer die erste Entdeckung eines Planeten bekannt gab, der einen anderen Stern ausserhalb des Sonnensystems umkreist. Diese bahnbrechende Entdeckung löste eine Revolution in der Astronomie aus und gab dem Bereich der Exoplanetenforschung einen entscheidenden Impuls. Seitdem bestanden Didier Queloz wissenschaftliche Beiträge vor allem darin, Fortschritte bei der Entdeckung und den Messmöglichkeiten von Exoplanetensystemen zu erzielen, mit dem Ziel, Informationen über ihre physikalische Struktur zu gewinnen, um ihre Entstehung und Evolution besser zu verstehen – im Vergleich zu unserem Sonnensystem. Für seine Arbeit wurde er 2019 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.
Jüngst richtet er seine Aktivitäten auf die Entdeckung erdähnlicher Planeten und das Thema universelles Leben. Im Verlauf seiner Karriere entwickelte er astronomische Geräte, neue Beobachtungsansätze und Erkennungsalgorithmen. Er nahm an Programmen teil und leitete solche, die zur Entdeckung von Hunderten von Planeten führten, darunter bahnbrechende Ergebnisse. Zudem wirkte er an zahlreichen Dokumentarfilmen, Artikeln sowie TV- und Radiointerviews mit, um die Begeisterung für die Wissenschaft im Allgemeinen zu teilen und insbesondere das Interesse an Themen wie Exoplaneten und Leben im Universum zu fördern.
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