Planetarium Lectures - Vortragsreihe

Das Planetarium im Verkehrshaus der Schweiz startet ab Herbst 2024 die Vortragsreihe «Planetarium Lectures». Wir laden Persönlichkeiten aus der Astronomie-, Wissenschafts- und Raumfahrt-Welt in unsere Planetariums-Kuppel ein, um dort einem breiten Publikum von ihren Erfahrungen, Forschungen und Erlebnissen zu erzählen.

9. November 2024, 19.00 - ca. 20.30 Uhr: Prof. Dr. Thomas Zurbuchen

Vortrag über "Life in Space" in Englisch

Thomas H. Zurbuchen, in der Weltraumgemeinde als Dr. Z. bekannt, ist ein schweizerisch-amerikanischer Astrophysiker, eine Führungspersönlichkeit und ein Innovator. 
Von Oktober 2016 bis 2022 war er der am längsten amtierende Leiter der Wissenschaftsabteilung der NASA, dem weltweit führenden Programm für die Wissenschaft im und aus dem Weltraum. In dieser Zeit war er in allen Bereichen der Weltraumwissenschaft führend und leitete 130 Missionen mit 37 Starts. Zu seinen Erfolgen zählen der Start des internationalen James-Webb-Teleskops, die Leitung von zwei Marslandungen - des Perseverance-Rovers und des ersten kontrollierten Flugs von der Erde mit dem Ingenuity-Hubschrauber - sowie die Entwicklung der Parker-Sonnensonde, einer Mission zur Berührung der Sonne. Außerdem konzipierte und leitete er das Earth System Observatory, ein fortschrittliches, plattformübergreifendes Observatorium, das einen ganzheitlichen 3D-Blick auf die Erde - vom Grundgestein bis zur Atmosphäre - ermöglicht, und überwachte den ersten erfolgreichen Versuch der Menschheit, ein Himmelsobjekt durch den Aufprall eines Raumfahrzeugs zu bewegen.
Dr. Zurbuchen wurde 1968 in der Schweiz geboren, war der erste Hochschulabsolvent in seiner Familie, studierte Physik an der Universität Bern mit Nebenfach Mathematik und promovierte 1996 mit einer Arbeit zum Thema „Turbulenzen im interplanetaren Medium und ihre Auswirkungen auf die Dynamik von Minor-Ionen“.
Im selben Jahr ging Dr. Zurbuchen in die USA und wechselte als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Universität von Michigan, wo er 2008 zum Professor für Weltraumwissenschaften und Luft- und Raumfahrttechnik ernannt wurde. Seine wissenschaftlichen Forschungsschwerpunkte sind Sonnen- und Heliosphärenphysik, experimentelle Weltraumforschung und Raumfahrtsysteme. Er ist auch für seine Arbeit zu Innovation und Unternehmertum bekannt. Während seiner Zeit an der Universität war Dr. Zurbuchen Mitbegründer des Center for Entrepreneurship, das in den USA als führendes Undergraduate-Programm anerkannt wurde. 
Im Laufe seiner Karriere baute Dr. Zurbuchen mehrere Weltrauminstrumente, wie den MASS-Sensor auf der NASA-Raumsonde WIND, die 1992 gestartet wurde, und das Fast Imaging Plasma Spectrometer, für das er als Teamleiter auf der NASA-Raumsonde Messenger fungierte, der ersten Raumsonde, die den Merkur umkreiste.
Aufgrund seiner Leistungen ist Dr. Zurbuchen ein international gefragter Experte für Innovation und die Leitung von Pionierorganisationen. So leitete er beispielsweise das Komitee der US National Academy of Sciences, das 2016 einen Bericht über CubeSats erstellte, der weithin für die Diversifizierung von Missionsportfolios und technischen Ansätzen für Wissenschaft und Erdbeobachtung geschätzt wird.

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22. November 2024, 20.00 - ca. 21.30 Uhr: Dr. Adrian Glauser

Vortrag über "Grossteleskope"

Seit zwei Jahrzehnten ist Adrian Glauser intensiv an der Entwicklung, dem Design und der Kalibrierung von Infrarotinstrumenten für die weltweit grössten Teleskope beteiligt, sowohl am Boden als auch im Weltraum. Die Faszination der astronomischen Instrumentierung resultiert aus den grundlegenden wissenschaftlichen Fragen, die spezielle Messungen und damit spezifische Instrumente erfordern. Dafür ist ein sehr breites, multidisziplinäres Verständnis notwendig, das Fragen über die „Sternen“- mit Lösungen auf der „Schrauben“-Ebene verbindet.

Adrian Glauser leistete Hardware-Beiträge zu Instrumenten wie MIRI/JWST, SPIRE/Herschel, Euclid, ERIS/VLT und jetzt METIS/ELT und unterstützte deren Kalibrierung. Er hat Konzeptstudien für das EChO-Spektrometer (jetzt Ariel) und ExoMOS geleitet. Derzeit ist er als Lead Systems Engineer für das METIS/ELT-Projekt tätig und leitet das Labor für astronomische Instrumentierung in der Exoplanet and Habitability-Forschungsgruppe.

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24. November 2024, 18.00 - ca. 19.30 Uhr: Raoul Schrott

Präsentation seines neuen Buches «Atlas der Sternenhimmel» (Eintritt frei)

Raoul Schrott ist nicht nur Literaturwissenschaftler, sondern auch Schriftsteller. Er schreibt lyrische Texte, Essays und Prosa, ist zudem als Übersetzer und Herausgeber tätig. Besonders bekannt sind seine Neu-Übersetzungen antiker Mythen, wie die der Ilias oder des Gilgamesch-Epos.

Schrott ist seit 2002 Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und ist für seine Arbeit bereits vielfach ausgezeichnet worden. So wurde ihm beispielsweise 1999 der Peter-Huchel-Preis verliehen oder 2009 der Tiroler Landespreis für Kunst.

In seinem Mitte November erscheinenden Buch präsentiert der vielseitige und renommierte Autor Raoul Schrott (* 1964) das Wissen über die Sterne, die Sonne, den Mond und die Planeten zusammen mit den erhaltenen Sternsagen, Schöpfungsmythen und über 500 Sternbilder, deren Figuren in sorgfältiger Recherchearbeit hier meist nach Jahrtausenden erstmals bildlich wieder sichtbar gemacht werden.

Jede Kultur stellt sich in ihrem Sternenhimmel auf ihre eigene Weise dar. Die Sternbilder dienen ihr als «Bilderbuch» ihrer Götter, Helden, Tiere, Pflanzen und wichtigsten Objekte, deren Bedeutung die Sternsagen erzählen; zudem sind die Sternenhimmel jeweils aufs engste mit eigenen Schöpfungsmythen verknüpft. Zugleich haben Sternbilder auch religiöse und soziale Funktionen und dienen als Kalender und für die Navigation.

Raoul Schrott bietet in seiner erzählerisch gewohnt gewandten Weise einen Überblick über die Sternenhimmel der Menschheit. Er kann dafür die einzigartigen Möglichkeiten der ausgefeilten Technik des modernsten Grossplanetariums der Schweiz nutzen, um unter der Planetariumskuppel die Deutungen von Sternbildern in den verschiedenen Weltkulturen anschaulich zu machen.

Nach dem Vortrag lädt die Hans Erni-Stiftung zu einem Apero, um das Gehörte im Gespräch zu vertiefen.

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17. Januar 2025, 19.00 - ca. 20.30 Uhr: Prof. em. Kathrin Altwegg

Kometen: Einst, jetzt und dereinst

© Manu Friederich
© Manu Friederich

Kometen galten schon immer als ganz besondere Himmelskörper. Vor 115 Jahren streifte Komet Halley die Erde mit seinem Schweif. Vor 30 Jahren begegneten die ersten Raumsonden diesen Boten des Himmels. Vor 21 Jahren startete die Raumsonde Rosetta von Französisch Guyana um vor 10 Jahren den Kometen 67P aus nächster Nähe zu erforschen. In weniger als 5 Jahren soll Comet Interceptor einen nigelnagelneuen Kometen frisch von der Oort Wolke oder noch besser von ausserhalb unseres Sonnensystems treffen. Die Geschichte der Kometenforschung und ihre zum Teil spektakulären Ergebnisse rechtfertigen diese Anstrengungen. Und trotzdem, die Kometen bleiben unberechenbar und mysteriös. Im Vortrag möchte ich diese Entwicklung, die Resultate und die alten und neuen unbeantworteten Fragen diskutieren.

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