Rückblick

Vor rund 20 Jahren konnte das Verkehrshaus der Schweiz einen Teil des Firmenarchivs der 2001 insolvent gegangenen Swissair übernehmen. Konkret handelt sich dabei um Akten aus dem sog. «Historischen Archiv der Swissair», in welchem verschiedene Unterlagen zur Geschichte der Fluggesellschaft gesammelt worden waren. Sie stellen einen wertvollen Quellenbestand für die Entwicklung der Swissair sowie für die Geschichte der Schweizer Luftfahrt im Allgemeinen dar. Insgesamt umfassen die vom Verkehrshaus übernommenen Unterlagen rund 160 Archivboxen, deren genauer Inhalt bislang jedoch nur grob erfasst werden konnte. Im Zuge des Projektes «Historisches Archiv der Swissair» werden die Archivalien nun detailliert erschlossen. Zugleich werden die Archivalien den alten Originalbehältnissen entnommen und in säurefreies Archivmaterial umgepackt.

Vom 22. bis 24. März 2024 fand das dritte nationale BiblioWeekend statt, welches in diesem Jahr unter dem Motto «Zu Tisch! À table ! A tavola!» stand. Das Dokumentationszentrum nahm dies zum Anlass, sein Angebot interessierten Besucherinnen und Besuchern vorzustellen. In stündlichen Kurzführungen erhielten Interessierte einen Überblick über den Bibliotheksbestand und einen Einblick ins Archiv des Dokumentationszent-rums. Zudem wurde eine entsprechende Buchauswahl präsentiert, wozu etwa ein Kochbuch der Swissair oder ein Buch mit sogenannten Rottenküchen-Rezepten zählten. Zusätzlich aufgegriffen wurde das Thema ausserdem durch eine Auswahl an Archivalien wie etwa historischen Menükarten der Swissair, Bauplänen von Speisewagen oder Plakaten zur Verpflegung auf Schweizer Schienen.

In der Halle Strassenverkehr des Verkehrshauses wurden folgende drei neue Ausstellungsbereiche eröffnet: Eine neue Ausstellung mit 15 Schweizer Motorrädern von 1907 bis in die Gegenwart, ein komplett umgestalteter Bereich zur letzten Schweizer Automarke «Monteverdi» mit 13 Originalfahrzeugen, eine Präsentation des «Waterthunder», eines in der Schweiz entwickelten Dragster-Beschleunigungsfahrzeugs mit Heisswasser-Raketenantrieb von 1992, inszeniert mit entfaltetem Bremsschirm. Gleichzeitig wurde das zweisprachige, 130-seitige Buch «Automobiles Dufaux» über den gleichnamigen Schweizer Autohersteller von 1903 bis 1907 vorgestellt. Es wurde verfasst vom belgischen Historiker Dr. Daniel Charles, übersetzt und gestaltet vom Verkehrshaus und herausgegeben gemeinsam mit der Genfer Stiftung MJVP1909.

Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Schifffahrtshalle des Verkehrshauses der Schweiz realisieren das Verkehrshaus der Schweiz und seine Schwesterinstitution, das Hans Erni Museum, gemeinsam die Ausstellung «Kakao, Kunst und Kolonialismus. Die Schifffahrtssammlung Philipp Keller». Sie zeigt zentrale Stücke aus der international bedeutenden Sammlung von Objekten, Bildern und Dokumenten zur Hochseeschifffahrt. Der zwischen Brasilien und der Schweiz tätige Fernhandelskaufmann Philipp Keller (1895–1980) hatte seinerzeit dem Verkehrshaus der Schweiz neben der Villa Krämerstein in Kastanienbaum seine gesamte Sammlung und Bibliothek zur Schifffahrt vermacht.Anhand der Sammlung kann die intensive Vernetzung zwischen der Schweiz und Brasilien, der rasante technologische Wandel in der Schifffahrt, aber auch der Schweizer Anteil am weltweiten Kolonialismus nachgezeichnet werden.Zahlreiche Modelle, Fotos und Dokumente aus der Sammlung Keller werden zum ersten Mal öffentlich gezeigt.

Vom 20. bis 22. September fanden zum ersten Mal die Emergency Days im Verkehrshaus der Schweiz statt. Über drei Tage hinweg konnten die Besucherinnen und Besucher alles Wissenswerte rund um den Bevölkerungsschutz erfahren. Vom Feuerwehrboot über den Löschroboter bis hin zur professionellen Drohne – die Vielfalt der Ausstellungen war beeindruckend. Auch eine mobile Küche, eine Wärmebildkamera, eine Waffenausstellung und die Arbeit am Tatort wurden präsentiert. Die beteiligten Organisationen brachten zahlreiche aussergewöhnliche Exponate ins Verkehrshaus, darunter auch eine Auswahl an seltenen Einsatzfahrzeugen. Darüber hinaus fanden an den einzelnen Tagen verschiedene spannende Live-Demonstrationen statt, bei denen die Besucherinnen und Besucher die Blaulichtorganisationen im Einsatz erleben konnten.

Das Gotthardbahnmodell ist seit der Eröffnung des Verkehrshauses im Jahr 1959 fester Bestandteil des meistbesuchten Museums der Schweiz. Es zeigt mit der Gotthard-Nordrampe in Miniaturform eine der wichtigsten Verkehrsachsen der Schweiz und ist ein Zeugnis der Zusammenarbeit des Verkehrshauses mit der Modellbauszene. Als 2020 das neue Mehrzweckgebäude «House of Energy» gebaut wurde, musste das Gotthardbahnmodell aus der Ausstellung weichen. Unter dem Prinzip «Altes mit Neuem verbinden» kümmerte sich die Modellbaugruppe um die Weiterentwicklung des Modells. 12'000 ehrenamtliche Arbeitsstunden wurden dafür geleistet. Nachdem die Module des auf 32 m erweiterten Gotthardbahnmodells ins Verkehrshaus transportiert wurden, fand am 25. Oktober 2024 die feierliche Vernissage statt.