Grand Prix-Rennen um die Weltmeisterschaft für Formel-1-Boliden gab es auch einmal in der Schweiz. Bis zu 100 000 Schaulustige pflegten an den Trainings- und Renntagen in den 1950er-Jahren in den Berner Bremgartenwald zu pilgern. Vergangenes Wochenende lebte dieses Stück Schweizer Renngeschichte am «GP Suisse Berne» Memorial wieder auf – mit tatkräftiger Unterstützung des Verkehrshauses der Schweiz.
Auf der Bremgarten-Rundstrecke wurden ab 1931 auf einer Rundstreckenkombination, die aus normalen Strassen bestand, Motorradrennen ausgetragen. 1934, nachdem der Circuit an diversen Stellen ausgebaut worden war, gingen auch die Automobile an den Start. Die Grossen jener Epoche fanden sich zum Start auf dem 7,28 km langen «Bremer» ein: Hans Stuck, Achille Varzi, Tazio Nuvolari, Rudolf Caracciola, Bernd Rosemeyer und Hans Herrmann waren die berühmtesten Namen der Vorkriegszeit. Mercedes-Benz, Auto Union, Alfa Romeo und Maserati waren die Spitzenmarken.
Nach dem Krieg, von 1947 bis 1954, gehörten die Alfa Romeo, Maserati, Ferrari und Mercedes-Benz zu den Top-Fahrzeugen. Die Sieger hiessen Jean-Pierre Wimille, Graf Carlo Felice Trossi, Alberto Ascari, Nino Farina, Piero Taruffi und natürlich Juan Manuel Fangio.
Nach der Katastrophe am 24-Stunden-von-Le-Mans-Rennen 1955 bei dem 85 Menschen ums Leben kamen war Schluss mit Rundstreckenrennen in der Schweiz. Diese wurden gesetzlich verboten.
Doch nun, über 60 Jahre später, lebt der Renn-Mythos rund um den Bremgartenwald – dank der Unterstützung des Verkehrshauses der Schweiz – wieder auf. Rund 20 000 Besucherinnen und Besucher haben am Sonntag, 26. August 2018 die historische Strecke in Bern-West besucht. Aus weiten Teilen der Schweiz kamen die Besucher an den abgesperrten Rundkurs zwischen dem Berner Westside, Frauenkappelen und Riedbach.
Für die Fahrerinnen und Fahrer der 250 historischen Renn- und Sportwagen und 80 Motorräder samt Threewheelern und Seitenwagen-Gespannen bot die ländliche Kulisse vor den Toren Berns eine einmalige Chance ihre Fahrzeuge für einmal nicht auf einer ausländischen Rennstrecke, sondern auf heimischem Boden auszufahren.
Die Schaufahrten stellten nicht die Geschwindigkeit ins Zentrum, sondern die Freude am Fahren.
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