Der Verein Verkehrshaus der Schweiz feiert dieses Jahr sein 75-Jahr-Jubiläum. Ihm ist es zu verdanken, dass das meistbesuchte Museum der Schweiz in Luzern steht und Besucher aus nah und fern fasziniert. Die Gründer hatten zum Ziel, den Verein zu einer Volksinstitution werden zu lassen, um möglichst viele Volkskreise zu gewinnen. Die rund 37 000 Mitglieder des Verkehrshauses bezeugen dies jährlich.
Text Olivier Burger
Versammlungsort war das Bahnhofbuffet 2. Klasse in Zürich. Am 26. Februar 1942 trafen sich dor t 76 Persönlichkeiten aus der Verkehrs- und Wirtschaftswelt und gründeten vor 75 Jahren den Verein Verkehrshaus der Schweiz. Unter dem Vorsitz des Direktors des Eidgenössischen Amtes für Verkehr diskutierten die anwesenden Herren über das Projekt eines Verkehrshauses, verabschiedeten die Statuten und wählten den ersten Vorstand. Bis zur Eröffnung des Verkehrshauses in Luzern am 1. Juli 1959 verstrichen weitere 17 Jahre. Heute ist das Verkehrshaus – immer noch als Verein organisiert – das meistbesuchte Museum der Schweiz.
Die Idee, das Verständnis der Öffentlichkeit für das Verkehrswesen zu fördern, tauchte erstmals um die Jahrhundertwende im Zusammenhang mit dem 50-jährigen Bestehen der Schweizer Bahnen und später anlässlich der Landesausstellung von 1914 auf. Im Vordergrund stand ein Eisenbahnmuseum. Ein solches wurde 1918 von den SBB in Zürich eröffnet. Die Landesausstellung von 1939 gab der Idee eines schweizerischen Verkehrsmuseums oder Verkehrshauses neuen Auftrieb. Der Verwaltungsrat der SBB sowie die parlamentarischen Bundesbahnkommissionen stimmten diesem Ansinnen zu. Aus dem bestehenden Aktionskomitee entstand in der Folge der Verein Verkehrshaus der Schweiz. Im breit abgestützten Vorstand vertreten waren eidgenössische und kommunale Behörden, Bundes- und Privatbahnen, die PTT-Verwaltung sowie Institutionen des Strassen- und Fremdenverkehrs sowie der Luftfahrt.
Das nach der Vereinsgründung ausgearbeitete Projekt sah den Bau eines Verkehrshauses in Zürich vor. Wegen Platzmangel fiel diese Idee ins Wasser. Als im Jahr 1950 der Stadtrat von Luzern ein geeignetes Grundstück im Würzenbachgebiet zur Verfügung stellte, wurde Luzern als Sitz des Vereins und Standort des künftigen Verkehrshauses bestimmt. Dafür sprachen die zentrale Lage, die grosse Touristenzahl aus dem In- und Ausland inklusive der zahlreichen Schulreisen sowie die gute verkehrstechnische Erschliessung. An den Erstellungskosten von 5 Millionen Franken waren vornehmlich die SBB und die Privatbahnen, die PTT-Verwaltung, die Strassenverkehrswirtschaft sowie der Bund beteiligt.
«Wir sind es der früheren und der gegenwärtigen Generation schuldig, das Bestehende zu sammeln und zu sichten. Es gibt kaum eine Erscheinung, die so zur Entwicklung der Kultur der Völker beigetragen hat, wie der Verkehr», sagte R. Cottier anlässlich der Vereinsgründung. Das Verkehrshaus werde über den gegenwärtigen Stand der Verkehrstechnik sowie Neuerungen und Errungenschaften im Verkehrswesen einen umfassenden Überblick gewähren. Gleichzeitig diene es als Unterrichts- und Bildungsmittel.
Das Ur-Verkehrshaus bestand aus den Abteilungen Eisenbahn-, Strassen- und Luftverkehr und beinhaltete auch die Themen Nachrichtenwesen, Post, Telegraph und Telefon sowie die Bereiche Wasserverkehr und Tourismus. Bereits in den Anfängen bestanden ein Verkehrsarchiv und ein Konferenzsaal. Dem Grundgedanken, die Vielfalt der Mobilität abzubilden, blieb das Verkehrshaus treu und erweiterte sich sogar mit der Abteilung Raumfahrt.
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